Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Ursachen, Symptome und Diagnose von Nahrungsmittel-unverträglichkeiten

Immer mehr Menschen leiden unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Lebensmittelallergien. Im Gegensatz zur klassischen Typ I Allergie, die durch eine Sofortreaktion des Immunsystems gekennzeichnet ist (man isst eine Erdnuss und hat unmittelbar danach Beschwerden), setzt die Nahrungsmittelunverträglichkeit meist erst einige Stunden bis Tage danach ein, was die Diagnose erschwert. Allgemein bekannt sind die Laktose-, Fruktose- sowie Gluten-Intoleranz. Darüber hinaus gibt es individuell verschieden auch Unverträglichkeiten auf andere Nahrungsmittelbestandteile.

 

Wie entsteht eine Nahrungsmittelunverträglichkeit?

Da die Ernährung sich im Laufe der letzten Jahrzehnte immer mehr verändert hat und von industriell hergestellten Fertigprodukten, Fast Food, raffiniertem Zucker und einem Überangebot an Milch- und Getreideprodukten – oft in minderwertiger Qualität – dominiert wird, ist es nicht verwunderlich, dass unser Verdauungssystem damit überfordert sein kann.

Häufige Antibiotika Einnahmen, Umweltgifte und chronischer Stress tragen dazu bei, dass das Darmmilieu gestört und die Darmschleimhäute durchlässig werden können. Kommt es als Folge zu einer bakteriellen Dünndarmfehlbesiedelung und einem Leaky-Gut-Syndrom, entstehen „Lücken“ in der Darmschleimhaut durch die unvollständig gespaltene Nahrungsbestandteile, bakterielle Toxine und anorganische Schadstoffe in den Blutstrom übertreten können, was weitere Probleme, u.a. die Entstehung von Nahrungsmittel-Intoleranzen, nach sich ziehen kann.

 

Was genau passiert bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit?

Bei Nahrungsmittel-Intoleranzen bekämpft das zelluläre angeborene Immunsystem (unspezifische Abwehr) irrtümlich Lebensmittel. Durch zelluläre Reaktionsketten entsteht oxidativer Stress und biochemische aggressive Zellinhalte, Moleküle und Entzündungsmediatoren werden ausgeschüttet. So können sich schleichend Entzündungen entwickeln, die den Körper belasten, das Immunsystem sowie die allgemeine Stoffwechselgesundheit schwächen.

Hält diese Abwehrreaktion der weißen Blutkörperchen an, indem man unverträgliche Nahrungsmittel weiterhin regelmäßig zu sich nimmt, entstehen chronisch- entzündliche Prozesse, die der Ursprung einer Vielzahl gesundheitlicher Beschwerden sein können.

Häufig sind Störungen des Magen-Darm-Traktes wie Übelkeit, Sodbrennen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung, aber auch Reizdarmbeschwerden, Druck- und Völlegefühl nach dem Essen. Eine Lebensmittel-intoleranz kann aber auch weniger naheliegende Symptome verursachen, wie Hautprobleme (z. B. Neurodermitis, Psoriasis), Atemwegsstörungen (z. B. Asthma), Gelenkbeschwerden, Stoffwechselstörungen (z. B. Fettstoffwechselstörungen, Übergewicht), Kopfschmerzen und Migräne sowie psychische Erkrankungen wie Depressionen.

 

Wie wird eine Nahrungsmittelunverträglichkeit getestet?

Nahrungsmittelunverträglichkeiten können durch sogenannte Immun-Stimulationstest durchgeführt werden. Wir arbeiten in unserem Praxisalltag z. B. mit dem ALCAT TEST™. Dabei wird das Vollblut eines Patienten mit bis zu 460 Nahrungsbestandteilen und Zusatzstoffen konfrontiert. Anhand der Veränderung der weißen Blutkörperchen, die mit den jeweiligen Lebensmittelextrakten und Substanzen in Kontakt gebracht werden, sieht man, ob und wie stark die Immunzellen reagieren. Reagiert das Blut auf bestimmte Lebensmittel, so beobachtet man eine rasche Größenzunahme dieser Zellen im Computerhistogramm.

Anhand dieser Ergebnisse wird eine übersichtliche Liste zusammengestellt, eingeteilt nach dem Grad der immunologischen Reaktion, die dem Patienten als Leitfaden für eine Ernährungsumstellung dient und so längerfristig seine Beschwerden verbessern sowie präventiv einen positiven Effekt auf seine Gesundheit haben kann.