Kaffee – Gesund oder Ungesund?
Über die Auswirkungen von Kaffee auf unsere Gesundheit
Lange Zeit hatte Kaffee einen gesundheitsschädigenden Ruf und wurde für die Entstehung verschiedenster Krankheiten verantwortlich gemacht. Heute zeigen immer mehr Studien, dass Kaffee ganz im Gegenteil sogar positive Effekte auf die Gesundheit haben kann.
Da Kaffee nach Wasser das meist getrunkene Getränk der Welt ist, wurde sein Rohstoff, die Kaffeekirsche, umfassend erforscht. Bis zu 1.000 chemische Verbindungen im Röstkaffee sind bekannt. Das Ergebnis: Kaffee in Maßen und in guter Qualität schadet der Gesundheit nicht, sondern kann sogar Gutes tun.
Langzeitstudien der Harvard Medical School zeigten, dass Röstkaffee weder Herz noch Kreislauf schadet und sogar vor Darmkrebs schützt. Studien aus Amsterdam sprechen von einem verringerten Diabetesrisiko. Des Weiteren soll Kaffee Gallensteine und Parkinson bekämpfen. Sicher festgestellt wurde: Kaffee bremst Krankheitserreger im Körper und besitzt eine Krebs hemmende Wirkung. Vermutet wird, dass Koffein die zellverändernden Effekte von Bakterien und anderen Mikroorganismen bremst. Durch die Anregung der Darmtätigkeit unterstützt Kaffee die Entgiftung des Körpers.
Bei diesen Krankheiten scheint Kaffee laut Studien eine schützende Wirkung zu haben:
Prostatakrebs, Gallen- und Nierensteine, Parkinson, Asthma, Demenzerkrankungen, Schlaganfall, Typ-II-Diabetes, Darmkrebs, Gebärmutterkrebs, Brustkrebs, Herzinfarkt, Leberzirrhose, Gicht
Wie Kaffee uns munter macht
Seine aufweckende Wirkung entsteht vor allem durch das Koffein. In einer Tasse Filterkaffee sind etwa 60 bis 100 mg enthalten. Über die Blutbahn gelangt der Wirkstoff ins Großhirn und dockt dort an Rezeptoren an, die eine zeitversetzte, stimulierende Wirkung auf die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit haben und bis zu 2 Stunden anhalten kann.
Koffein regt die Durchblutung des Gehirns an und macht deshalb wach. Der Blutdruck und die Körpertemperatur steigen, die Atmung wird schneller und Herz und Stoffwechsel werden aktiviert. Bei zuviel Koffein kann es jedoch zu Herzrasen, Nervosität, Händezittern, Blutdruckanstieg oder Harndrang kommen. Bei Gesunden sind diese Nebenwirkungen vorübergehend und harmlos. Wer jedoch zu Bluthochdruck neigt, sollte Kaffee vermeiden, da sich laut Studien das Schlaganfallrisiko durch regelmäßigen Kaffeegenuss verdoppeln kann.
Die leicht euphorisierende Wirkung des Koffeins entsteht durch seinen Effekt auf Serotonin, indem es den Abbau des Hormons stoppt. Die Folge: Die Großhirnrinde wird stimuliert, Wahrnehmungs- und Denkvermögen verbessert. Beim Frühstück aktiviert Kaffee den niedrigen Serotoninspiegel, am Spätnachmittag rettet er es vor erneutem Absinken.
Bei zu viel Koffein, schlagen die positiven Wirkungen jedoch ins Gegenteil um. Menschen mit Herzproblemen sollten daher maximal vier Tassen milden Kaffee am Tag trinken. Außerdem sollten Frauen mit Osteoporoserisiko oder bestehender Osteoporose vorsichtig sein. Die Gerbstoffe des Kaffees binden den Knochenbaustein Kalzium und blockieren die Aufnahme in den Körper. Generell gilt auch für Gesunde die Empfehlung, sich auf 4 bis 5 Tassen Kaffee zu beschränken.
Auf die Zubereitung kommt es an
Frisch gerösteter Kaffee ist am gesündesten (hier ein spannender TED-Beitrag dazu) und schmeckt auch am besten, daher Kaffeebohnen nach Möglichkeit direkt in einer Rösterei kaufen. Außerdem ist es für Geschmack und Aroma sinnvoll, den Kaffee selbst mit einer Kaffeemühle, direkt vor dem Aufbrühen zu mahlen. Lagern Sie die Kaffeebohnen kühl und trocken, jedoch nicht im Kühlschrank. Eine gute, wenig kalkhaltige Wasserqualität ist ebenso ein nicht zu unterschätzender Faktor für guten Kaffee.
Damit Ihr Kaffeegenuss seine gesundheitsfördernde Wirkung entfalten kann, sollten Sie folgendes beachten: Kaffeesorten, die zu 100 Prozent aus Arabica-Mischungen bestehen sind milder und magenfreundlicher als andere Sorten. Übergießen Sie das gemahlene Kaffeepulver mit heißem statt mit kochendem Wasser, um die Freisetzung von Bitterstoffen zu vermeiden. Bewahren Sie Ihr Kaffeepulver lichtgeschützt und in luftdichter Verpackung auf, um die wertvollen Antioxidanzien nicht zu zerstören.
Bei empfindlichem Magen, bevorzugen Sie Schonkaffee oder probieren Sie es mit Espresso. Dieser ist aufgrund der starken Röstung säureärmer als normaler Kaffee und somit verträglicher. Am besten Sie trinken außerdem zusammen mit Ihrem Kaffee ein Glas Wasser. Dadurch wird er im Magen verdünnt was ebenso die Bekömmlichkeit erhöht. Und: Trinken Sie den Kaffee sofort, so frisch wie möglich. Dann behält er seinen gesunden Nebeneffekt und Geschmack.
In diesem Sinne: Lassen Sie sich, in Maßen, Ihren Kaffee gut schmecken!