Das Spurenelement Kupfer

Das Spurenelement Kupfer

Über Kupfer und seine Wirkung

Kupfer ist neben Zink und Eisen das drittwichtigste essenzielle Spurenelement für den Menschen. Da der Körper es nicht selbst herstellen kann, muss der Kupferbedarf über die Ernährung (oder Nahrungsergänzungsmittel) gedeckt werden. Bekannt ist Kupfer vor allem für seine Beteiligung am Pigmentstoffwechsel, z.B. Pigmentierung der Augen-, Haar- und Hautfarbe, aber es erfüllt darüber hinaus noch eine Vielzahl an weiteren wichtigen Funktionen.

So ist es Bestandteil zahlreicher Enzyme und ebenso an der Bildung der roten Blutkörperchen und damit der Sauerstoffversorgung des Körpers beteiligt. Es sorgt außerdem dafür, dass das durch die Nahrung zugeführte Eisen aufgenommen werden kann. Durch seine Rolle bei der Synthese von Adrenalin und Noradrenalin wirkt Kupfer ebenso auf das Nervensystem. Nicht zu vergessen, unterstützt das Spurenelement auch das Immunsystem bei der Abwehr von Krankheitserregern, schützt vor „freien Radikalen“ und hilft aktiv bei allen entzündungshemmenden Vorgängen im Körper.

Kupfer findet sich vor allem in der Leber, aber auch Muskeln, Knochen und das Gehirn speichern es. Aus den Depots geht es ganz nach Bedarf ins Blut über.

 

Wieviel Kupfer braucht der Körper?

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegt der Schätzwert für eine angemessene Zufuhr folgendermaßen:

  • Säuglinge bis vier Monate bei 0,2 bis 0,6 Milligramm, bis 12 Monate bei 0,6 bis 0,7 Milligramm
  • Kinder bis sieben Jahre bei 0,5 bis 1,0 Milligramm
  • Kinder ab sieben Jahre, Jugendliche und Erwachsene bei 1,0 bis 1,5 Milligramm

 

Wo ist Kupfer zu finden?

Zu den kupferreichsten Nahrungsmittel zählen:

Cashewkerne, Rinderleber, Grüner Tee, Sonnenblumenkerne, Kakao, Spirulina, Bananen, weiße Bohnen, Sojabohnen, Buchweizen, Vollkorngetreide, grüne Paprika, Brokkoli, Artischocken u.a.

 

Welche Folgen hat Kupfermangel?

Ein Kupfermangel kann sich durch folgende Symptome bemerkbar machen:

  • Müdigkeit, Leistungs- und Konzentrationsschwäche
  • Infektanfälligkeit durch Immunschwächung
  • Gewebeschäden wie Pigmentstörungen von Haaren und Haut sowie Bindegewebsstörungen
  • Osteoporose sowie Knochenveränderungen und eine Neigung zu Knochenbrüchen
  • Eisenmangel-Anämie (da Kupfer die Eisenaufnahme unterstützt)
  • Depressionen und Stimmungsschwankungen

 

Wer ist besonders von Kupfermangel betroffen?

Bei Menschen mit einer Essstörung wird häufig ein Kupfermangel diagnostiziert genauso wie bei übergewichtigen Menschen. Auch Raucher und Personen, die an Alkoholismus leiden, sind häufiger von einem Kupfermangel betroffen.

Es hat sich außerdem gezeigt, dass Kinder, die über eine lange Zeit hauptsächlich mit Kuhmilch ernährt worden sind, ebenfalls häufig einen Kupfermangel aufweisen.

Der seltene erbliche Coeruloplasmin-Mangel führt ebenfalls zu einem niedrigen Kupferspiegel.

Vorsicht ist auch bei der gleichzeitigen Einnahme von anderen Nahrungsergänzungsmitteln geboten: Wer Vitamin C in hohen Mengen zu sich nimmt, weist auch häufig einen Kupfermangel auf, da Ascorbinsäure die Kupferverfügbarkeit verringert. Dasselbe gilt für Zink-Supplementierung in hohen Dosen über einen längeren Zeitraum.

 

Kann Kupfer auch überdosiert werden?

Wenn Kupfer oral eingenommen wird, kommt es bei einer Überdosierung häufig zu Durchfall und Erbrechen – sich an die Dosierungsrichtwerte zu halten ist dementsprechend empfehlenswert. Wer Kupfer intervenös per Infusion bekommt, sollte auch hier in regelmäßigen Abständen den Kupferspiegel im Blut prüfen, ob Mängel schon ausgeglichen sind, um eine Überdosierung zu vermeiden. Eine Überversorgung an Kupfer kann auch darin begründet sein, dass die Wasserleitungen in der Wohnung Kupfer absondern.

Darüber hinaus gibt es auch eine Krankheit, die sogenannte Kupferspeicherkrankheit (Morbus Wilson), bei der es zu erhöhten Kupferwerten kommt. Es handelt sich dabei um eine erblich bedingte Stoffwechselstörung, bei der der Körper Kupfer nicht richtig ausscheiden kann, wodurch es zu Schädigungen der Leber und Ausfallerscheinungen des zentralen Nervensystems kommt.

Es zeigt sich, dass ein ausgeglichener Kupferspiegel für den Organismus wichtig ist, da sowohl ein Mangel, als auch eine Überversorgung mit Kupfer zahlreiche Folgen haben können.